Roxana Wienand Vierte bei den Deutschen Bouldermeisterschaften

Als Teil der „Finals 2021“ rückten die Kletterer am vergangenen Wochenende in den Fokus des öffentlichen Interesses. Nach den Speed-Kletterern suchten die besten Boulderer Deutschlands im Ruhrstadion Bochum ihre Meister. Wenn auch noch keine Zuschauer zugelassen waren, so bot doch der Livestream von ARD und ZDF die Möglichkeit, den Klettersport einem großen Publikum nahezubringen.

Roxana Wienand von DAV Aschaffenburg, die amtierende Deutsche Meisterin im Leadklettern, hatte in diesem Jahr auch im Bouldern schon gute Ergebnisse erzielen können und gehörte zum erweiterten Favoritinnenkreis. Top-Anwärterinnen auf den Sieg waren Titelverteidigerin Hanna Meul sowie die erfahrenen Weltcup-Athletinnen Alma Bestvater und Afra Hönig.

In der Qualifikation gaben sich die Favoritinnen keine Blöße und zogen alle souverän ins Halbfinale der besten 20 Athletinnen ein. Dort ging es dann darum, einen der begehrten sechs Finalplätze zu ergattern. Roxana Wienand setzte hier mit der stärksten Leistung aller Teilnehmerinnen ein Ausrufezeichen.

Das Finale verlief hochspannend. Die sehr unterschiedlichen Anforderungen der vier Final-Boulder kamen mal der einen, mal der anderen Athletin entgegen. So wechselte die Führung ständig ab. Bis zum letzten Boulder führte die Titelverteidigerin Hannah Meul das Feld an. Roxana lag abwechselnd auf den Plätzen zwei und drei. So musste der letzte Boulder entscheiden, der mit einem Sprung zu einem abschüssigen Griff (Sloper) gleich zu Beginn seine Schlüsselstelle hatte. Während Afra Hönig souverän den Topgriff erreichte und sich auf Platz eins vorschob, erreichte Hannah Meul nicht einmal die Zonenwertung und verspielte damit die Titelverteidigung. Anna Lechner aus München profitierte beim gelungenen Sprung etwas von ihrer Größe und schob sich auf den dritten Platz vor. Roxana hatte als letzte Starterin des Feldes die Chance, mit einem Top auf den ersten Platz vorzurücken, rutschte aber beim Sprung vom schon erreichten Griff ab. So lag ein Wimpernschlag zwischen Sieg und dem Verpassen des Podiums. Trotz des undankbaren 4. Platzes eine starke Leistung von Roxana Wienand, die ihre gute Form in Bochum bestätigte. Fünfte wurde die Topfavoritin Alma Bestvater.

Bei den Herren präsentierte sich Yannik Flohé in überragender Form und ließ auch dem für Olympia qualifizierten Routinier Jan Hoyer keine Chance.

Karl-Heinz Brosig

Ergebnisse:

Damen

  1. Hönig Afra (Landshut)
  2. Meul Hannah (Köln)
  3. Lechner Anna (München)
  4. Wienand Roxana (Aschaffenburg)
  5. Bestvater Alma (Weimar)
  6. Lochner Leonie (München)

Herren

  1. Flohé Yannick (Aachen)
  2. Hoyer Jan (Frankfurt)
  3. Kleesattel Max (Schwäbisch Gemünd)
  4. Schweiger Christoph (Ringsee)
  5. von Freier Lasse (Hannover)
  6. Schmieg Stefan (Kempten)